Die Streifizucht ist nicht ganz trivial. Da Streifis monogame Tiere sind, muss man erstmal ein Paar finden, dass sich mag. Partnertausch und -wechsel ist eher untypisch. Die Männchen versuchen es zwar bei allen Weibchen, allerdings lassen diese meist nur einen Bock ran. Geschlechtsreif werden die Männchen schon nach ca. 10 Wochen, bei den Damen dauert das eher bis zu 5 Monaten. Hat sich dann ein Pärchen gefunden, bespringt der Bock das Weibchen immer wieder viele Male hintereinander. Sollte das Weibchen den Mann nicht mögen, dann wird es sich mit den Hinterpfoten wehren und zur Not auch beißen. Wenn die Paarung dann erfolgreich war, wird das Weibchen nach 1,5 bis 2 Wochen sichtbar dicker. Nach ca. 3 Wochen wirft sie dann. Die Geburt findet meist in der Dämmerung oder Nachts statt. Dabei vertreiben die Damen alle Männer aus dem Bau und helfen der werdenden Mutter bei der Geburt. Auch nach der Geburt sollte man die Mutter nicht von den anderen Weibchen trennen, da diese der Mutter beim Säugen helfen und sie auch sonst unterstützen. 

In der Regel wirft eine Streifendame 4-8 kleine Mäuse, die zwar noch blind und nackt sind, aber schon ein Streifenkleid tragen. Bei mir haben die Mütter die Babys meist nach dem ersten Tag oder schon vor der Geburt in ein eigenes Schlafhäuschen gebracht um es vor den anderen zu schützen. Nach einer Woche haben die Kleinen dann schon ein Fellkleid und sind ca. 2 cm groß. Nach ca. 11 Tagen werden sie die Augen öffnen und nach 14 Tagen starten sie die ersten Erkundungsversuche ausserhalb ihres Baus. Jetzt kann man den Kleinen beim Wachsen regelrecht zusehen. Sie fangen an, alles anzulecken und versuchen alles anzuknabbern. Bis zur 5. Woche werden sie noch von Mama gesäugt. Aber sie werden ziemlich schnell das gleiche Fressen und Trinken wie die Großen. Nach 5 Wochen sind sie groß genug um von der Mama getrennt zu werden. Spätestens nach der 6. Woche lässt sich dann auch das Geschlecht erkennen und man kann die Männchen von den Weibchen unterscheiden.  

Die Kastration der Männchen ist bei den Streifis auch möglich. Allerdings ist solch eine Operation teuer (50€ und mehr) und auch nicht ungefährlich für die Tiere. Es kann ausserdem passieren, dass die kastrierte Maus nach der OP so fremd riecht, dass die restlichen Tiere die Maus aus der Gruppe verbannen. Man sollte sich einen solchen Schritt also reichlich überlegen.